"Einheitsfront gegen den Faschismus bilden"

Torben Franz

Mizgin Ciftci, der für DIE LINKE. auf Listenplatz 4 für den Bundestag kandidiert, verknüpfte seinen Besuch in Nienburg mit der Teilnahme an der antifaschistischen Demonstration am 10.07.2021. In seinem Redebeitrag lobte er, dass der antifaschistische Kampf auch so engagiert im ländlichen Bereich geführt wird.

„Der Kampf gegen Nazis und Faschist*innen wird von uns Allen geführt. Als kurdischer Aktivist weiß ich wie es ist gegen autoritäre Regime zu kämpfen. Wir müssen die Faschisten bekämpfen, egal ob sie einen Anzug tragen oder nicht.

Wir ehren hier und Heute auch das Leben von Esther Berejano, die einmal sagte: „Wer gegen die Nazis kämpft, der kann sich auf den Staat überhaupt nicht verlassen!“ Wir führen ihren Kampf fort und wissen ganz genau, dass nur wir es in der Hand haben den Faschismus zu schlagen.

Was wir brauchen ist eine geschlossene antifaschistische Einheitsfront!“

Nach der Demonstration folgte eine Besichtigung der Innenstadt und Gespräche mit Bürger*innen Nienburgs. Ciftci, der aus dem benachbarten Osterholz-Scharmbeck kommt, machte deutlich: „Aus den Gesprächen wird klar, dass auch im ländlichen Raum die sozialen Fragen unter den Nägeln brennen. Auch Nienburg braucht endlich einen bundesweiten Mietendeckel und einen vernünftigen sozialen Wohnungsbau, damit die Menschen mehr in der Tasche haben.“

Im Gespräch mit Anne-Mieke Bremer stellvertretende Vorsitzende des Weserbeatz e.V. und Mitglied im Landesvorstand der LINKEN, sowie Kandidatin für den Stadtrat und Kreistag. wurde deutlich, dass dringend mehr für die Jugendkulturförderung investiert werden muss. „Um für Jugendliche attraktiv bleiben zu können muss Nienburg auch kulturell etwas bieten. Mit dem Weserbeatz „Nazis aus dem Takt bringen“ liefern wir dazu einen Beitrag. Wir bieten nicht nur die Möglichkeit sich klar gegen Faschist*innen zu positionieren, sondern bieten auch noch einen kostenfreien Raum um die freie Zeit zu genießen, Jugendkultur zu leben oder aber sich auf Bühnen auszuleben.

Die Situation in Nienburg ist grade für Jugendliche zwischen 16-21 sehr schwierig, weder gibt es selbstverwaltete kostenfreie Räume noch verfügbare Bandproberäume. Als Partei fordern wir daher, dass Nienburg endlich ein selbstverwaltetes Jugend- und Kulturzentrum erhalten muss und ausreichend Bandproberäume geschaffen werden müssen.

Weiterhin sehen wir mit Schrecken, dass die Festwiese in Zukunft überbaut werden soll. Dies lehnen wir ab. Die Festwiese muss als wichtiger und einzig praktikabler Veranstaltungsplatz erhalten bleiben und stattdessen aufgewertet werden, beispielsweise mit Begrünung und einer Grillhütte oder Ähnlichem. Grade jetzt erleben wir wie wertvoll Erholungsräume im Freien sind.“ So Anne-Mieke Bremer.

Mizgin Ciftci springt ihr dabei zur Seite: „Ländliche Regionen müssen attraktiv bleiben und brauchen daher eine gute öffentliche Infrastruktur, besseren kostenfreien Nahverkehr und eine lebendige Jugendkulturförderung. Daher müssen die Kommunen vor Ort besser finanziert werden, hier verbinden sich Bundespolitik und Kommunalpolitik.
Wir sagen ehrlich, wo das Geld für unsere Projekte herkommen soll: Von den Vermögenden und den Profiteuren der Corona-Pandemie. Mit der LINKEN. werden die Kommunen finanziell besser ausgestattet werden, um die Aufgaben zu erfüllen, die eine lebendige und attraktive Kommune ausmachen.“

Mizgin Ciftci kündigte an Nienburg noch im August wieder zu besuchen um mit den Bewohner*innen der Stadt erneut ins Gespräch zu kommen.